Rückschau auf ausgewählte Veranstaltungen 2008 |
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weiblichkeit nach der diagnose brustkrebs
Fotografien von Sandra Ehlert und Zeichnungen von Simone Lotzmann
Ausstellungseröffnung im Rektoratsgebäude der
Hochschule Harz,
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Die Ausstellung widmet sich einem Thema, das für Kranke und Gesunde gleichermaßen mit Tabus belegt ist. Intention ist es, über die Erkrankung Brustkrebs und über die mit ihr einhergehenden, sich ändernden Körperlichkeiten zu berichten und zugleich unser gängiges Bild vom schönen Körper vielleicht zu verändern, damit keine Frau mehr sich ihres Überlebenskampfes und ihres Überlebens zu schämen bräuchte. Die Zeichnungen von Simone Lotzmann sind Arbeiten einer Betroffenen. Lebensgroße Portraits in Kreide auf Packpapier. Subtil vermitteln sie dem Betrachter innere Zustände wie Selbstisolation, Schmerz und zaghaftes vertraut werden mit dem neuen Körperbild. In die Zeichnungen einmontierte Passbildserien – aufgenommen nach dem radikalen Schnitt und Chemotherapie – ebenso wie Beschädigungen im Material wie Risse und Flecke verstärken die eindringliche Wirkung. Sandra Claudia Ehlerts Fotografien sind Teile ihrer Diplomarbeit als Kommunikationsdesignerin. Ihr Blick durch die Kamera auf das Äußere, den Körper ist sanft. Er spart Versehrtheit nicht aus, hält sich aber nicht daran fest. Er begnügt sich nicht mit der puren Dokumentation von Einbrüstigkeit, sondern sucht die Schönheit der Frau, die immer noch da ist, in weichen Kurven, zarter Haut und graziler Hand. So wird auch Erotik abgebildet. Eine Erotik, von der das Model Simone Lotzmann sagt, dass sie ihr den Moment der Bestätigung und schönen Selbstvergewisserung geschenkt hat. Die Fotografien sind getont. Scheinbar in Bronze getaucht, wirkt der weibliche Körper – wie immer er auch ist – warm und wertvoll und wird wie jedes Kunstwerk noch schöner durch Berührung.
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