Rückschau auf ausgewählte Veranstaltungen 2022 |
08.12.2022 Menschen mit Behinderungen oder schwerwiegenden Erkrankungen können einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Doch welche Vergünstigungen und Vorteile bringt dieser Ausweis? Wo beantragt man ihn und wer kann dabei helfen? Was bedeuten die Merkzeichen? Was sind Nachteilsausgleiche? Die Referentin gab Antwort auf diese Fragen und ist zugleich mit den Teilnehmerinnen über ihre ganz persönliche Situation ins Gespräch gekommen. 07.12.2022 Die Hallenser Liedermacherin Ina Friebe und der iranische Musiker und Komponist Vahid Shahidifar bilden das DUO PARAWEH. Die zwei haben ein vielfarbiges und unterhaltsames Adventsprogramm zusammengestellt: Im filigranen Zusammenspiel von Gitarre und persischer Santur erklingen traditionelle weihnachtliche Musik und Eigenkompositionen in einem stimmungsvollen musikalischen Gewand. Dazu erzählt wurden humorvolle Geschichten um die Heilige Nacht, um Strohsack, Krippe und Dattelpalme - und um eine geheimnisvolle Quelle . . Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen Der 25. November ist der von den Vereinten Nationen deklarierte Internationale Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen, auch „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ genannt. Weltweit wird um dieses Datum herum durch Aktionen, Veranstaltungen und Tagungen zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen aufgerufen. In Deutschland hat die Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES aus diesem Anlass die Fahnenaktion „Frei leben - ohne Gewalt“ ins Leben gerufen, mit der mittlerweile bundesweit an über 6.000 Plätzen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt wird. Auch in Wernigerode wurde wieder eine Fahne angebracht. Dieses Jahr am Rathausgebäude. Alle, die uns dabei unterstützen wollten, waren zu dieser Aktion herzlich eingeladen. . 16.11.2022 Aus der Ankündigung: Das Leben hält viele Wendungen bereit, die Trennung vom Lebenspartner stellt die Protagonistin vor ganz neue Herausforderungen. Von dem Zeitpunkt / Jahrhundertwechsel / Jahr 2000 an, hat sie die Aufgabe, für sich selbst und ihre beiden minderjährigen Kinder alleine zu sorgen. Im selben Jahr beginnt in Halberstadt das John-Cage-Kunst-Orgel-Projekt in dem das Musikstück für Orgel As slow as possible (So langsam wie möglich) 639 Jahre in die Zukunft gespielt wird. . 03.11.2022 Seit September 2022 protestieren die Menschen im Iran gegen das theokratische Regime der Mullahs. Auslösendes Moment war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini in Teheran, die von der islamischen Sittenpolizei festgenommen und misshandelt worden war, weil ihr Kopftuch angeblich nicht richtig saß. Unsere Gesprächspartnerin Armaghan Tabatabai stammt aus Teheran und lebt seit drei Jahren in Deutschland. Sie berichtete von der Situation der Frauen im Iran und dem Aufstand großer Teile der iranischen Gesellschaft, bei dem es nicht allein um Frauenrechte geht. 03. und 04.11.2022 WENDO stärkt das Selbstbewusstsein. Es werden Techniken gelernt, die helfen in bedrohlichen oder grenzüberschreitenden Situationen zu handeln. WENDO umfasst sowohl körperliche Abwehr- und Angriffstechniken als auch wirksame Methoden, sich mit Worten, Blicken oder Körperausdruck gegen unterschiedlichste Formen von Grenzüberschreitung zur Wehr zu setzen. In spielerischer Atmosphäre können die neu erlernten Methoden und Techniken gleich ausprobiert werden. Dies alles geschieht in geschützter und ungezwungener Umgebung. Für das WENDO-Training sind keine Vorkenntnisse und auch keine sportlichen Voraussetzungen erforderlich! Jede kann mitmachen! Inhalte des WENDO-Trainings: - Uns wertschätzen und selbstbewusst auftreten 02.11.2022 Das Attentat vom 20. Juli 1944 war der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus. Hitler ließ nur wenige Stunden nach der gescheiterten Tat verlautbaren, es sei nur eine ganz kleine Clique hinterhältiger Offiziere gewesen, die hinter dem Attentat auf ihn gestanden hätte. Dass das nicht stimmte, sollte sich bald herausstellen. Abzulesen war das auch an der großen Zahl von Kindern, die in ein Heim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) in Bad Sachsa im Harz verschleppt wurden. 48 Kinder wurden dort zum Teil über viele Monate festgehalten, während ihre Väter zum Tode verurteilt, ihre Mütter als "Sippenhäftlinge" in Konzentrationslager und Gefängnisse gesperrt wurden. Der Vortrag ging dem Schicksal der von der Gestapo in den Harz verbrachten Kindern nach und berichtete auch über die Dauerausstellung "Unsere wahre Identität sollte vernichtet werden", die im Gebäude der Tourist-Information in Bad Sachsa gezeigt wird. Die Veranstaltung wurde angeboten im Rahmen des Projektes „LEB pro Demokratie – Mitmachorte im ländlichen Raum“, gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. 24.10.2022 Die besten Freundinnen Bella und Regina sind hoch in den Achtzigern und Überlebende des Holocaust. Seit fünf Jahren wohnen sie in einer Charlottenburger Wohnung zusammen und kochen für ihr Leben gern. Reginas Enkelin Alexa hat die lebensfrohen und energischen älteren Damen mit der Kamera begleitet und ihnen vor allem beim Kochen zugesehen. Während sie ihre berühmte Hühnersuppe zubereiten, erzählen die beiden aus Vilnius und Katowice stammenden Frauen von ihrer Kindheit, vom Überleben der Ghettos und Lager, ihren Männern und dem Leben nach dem Krieg in Berlin. So ist eine wunderbare Hommage an alle jüdischen Großmütter und ihre Kochkünste entstanden. . . . . . . . . 13.10.2022 WIE WIR WOLLEN ist ein kollektives, filmisches Portrait, in dem 50 Individuen, die in Deutschland eine ungewollte Schwangerschaft abgebrochen haben, zu Wort kommen. Persönlich, nachdenklich, gespickt mit Witzen und Momenten der Empörung, bieten diese Erzählungen ein ermutigendes Gegennarrativ zum gesellschaftlichen Tabu rund um Abtreibungen. In Deutschland, wo Abtreibungen immer noch als Straftat gelten und das ungeborene Leben unter rechtlichem Schutz steht, wird der Zugang weiterhin erschwert durch ein bundesweites Ärztinnenmangel sowie ein sich ausbreitendes Netzwerk an christlichen Fundamentalist*innen. WIE WIR WOLLEN blickt über unsere gewohnten Sichtweisen hinaus, um kritisch zu hinterfragen, was es überhaupt bedeutet, eine freie Entscheidung zu treffen – in einer Gesellschaft, die Menschen durch cisheteronormative, rassistische, kapitalistische und be_hindertenfeindliche Strukturen unterdrückt. Welche Entscheidungsmöglichkeiten gibt es für wen und warum? . . . . . 04.10.2022 26.09.2022 Im Film berichten vier Menschen über ihre ungewollte Einsamkeit. Sie erzählen von deutlich verringerter Lebensqualität und dem ständigen Gefühl, einfach nicht dazuzugehören. Der Film verdeutlicht, dass Einsamkeit eine Volkskrankheit ist, deren Dimension oft unterschätzt wird. . 21.09.2022 Alexandra Michailowna Kollontai (1872-1952) war eine zentrale Figur der russischen Frauenbewegung. Die Freundin von Clara Zetkin und Rosa Luxemburg war Botschafterin in Schweden, Norwegen und Mexiko, Volkskommissarin für soziale Fürsorge und leitete die Zhenotdel, das weibliche Zentralkomitee in Lenins erster Regierung, das dafür sorgen sollte, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern. Kollontai setzte sich insbesondere für den Mutterschutz ein. Anlässlich des150. Geburtstages Alexandra Kollontais werden im Vortrag ihre Biografie, ihre Auffassungen über das „gute Leben“ und ihre nach wie vor aktuellen Schriften zu ehelicher Moral und Liebe vorgestellt. 20.09.2022
. Dorothea Milde – Grafikerin, Wandervogel-Führerin, Hundezüchterin und Quedlinburger Original – hatte ein schweres Leben und war von schwerem Gemüt. „Schwere“ ist auch der Schlüsselbegriff ihrer Kunst. Ihr Werk ist in nur rund 15 Jahren der künstlerischen Tätigkeit entstanden und packt den Betrachter in seiner Expressivität unmittelbar. In der Region ist die Erinnerung an die Künstlerin stets wach geblieben, ihre Kunst allerdings ist bislang weitgehend unentdeckt. . . . 19.09.2022 12.09.2022 Die Veranstaltung begann mit einer Wanderung zum Kloster Himmelpforte. Am Lutherstein gab es dann wieder eine kleine Vorlesung. Thema war diesmal eine historische Frauenpersönlichkeit aus der Region: Gräfin Sophie Charlotte von Stolberg-Wernigerode (1695-1762). Sophie-Charlotte war eine der einflussreichten Pietistinnen ihrer Zeit. Als Haus- und Landesmutter konnte sie sich weitreichende (religions-)politische Partipations- und Handlungsmöglichkeiten schaffen und hinterließ ihre Spuren in der Stadt Wernigerode und der Grafschaft. . 10.09.2022 Die kleine Stadt Zerbst ist ein FrauenOrt, der an Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst erinnert, die als russische Zarin Katharina II. (1729-1796) die mächtigste und einflussreichste Frau des 18. Jahrhunderts war. Die berühmte Herrscherin, auch Katharina die Große genannt, steht denn auch im Mittelpunkt unseres Stadtrundgangs. An zehn Stationen erfuhren wir Interessantes aus dem Leben der anhaltischen Prinzessin und ihrer Familie und erleben zugleich die Stadt Zerbst mit ihrer mehr als 1070 Jahre alten Geschichte.
. 09.09.2022 Die Ausstellung besteht aus 18 großformatigen Bannern, auf denen der Blick der Gesellschaft auf das Thema häusliche Gewalt als ein Blick durch die ‚rosarote Brille‘ dargestellt wird. “Das geht mich nichts an” und “Was kann ich schon tun?” sind ja geläufige Kommentare, die wir alle hinterfragen müssen. Zudem werden konkrete Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt, mit denen man als Beobachterin bzw. Beobachter von Gewalt zur De-Eskalierung einer Gewaltsituation und Prävention von häuslicher Gewalt beitragen kann. Gleichzeitig möchte die Ausstellung dem Opfern Mut machen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Ausstellung wurde vom Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. erarbeitet. Auf Initiative des Frauenzentrums Wernigerode und mit Förderung durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt konnte sie auch in Wernigerode gezeigt werden. Dank gilt dabei den Altstadtpassagen Forum Bunte Stadt für die Bereitstellung der Fläche. . . . . . . .
01.08.2022 Am 6. und 9. August 1945 fielen US-amerikanische Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Die USA wollten damit das Ende des Zweiten Weltkriegs auch in Asien herbeiführen. Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt ca. 100.000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An den Folgeschäden starben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den Jahren danach kamen etliche hinzu. 25.07.2022 18.07.2022 Die kleine und buckelige Luise von Göchhausen war Erste Hofdame am Weimarer Musenhof. Nachgesagt wurden ihr ein reger Geist und ein treffsicheres Urteil, zuweilen auch eine boshaft lästernde Zunge, mit der sie sich letztlich in Bedrängnis brachte. Ihr Verdienst ist die Abschrift des „Urfaust“; nur dadurch wurde diese Dichtung der Nachwelt erhalten. Vorgelesen werden in der Veranstaltung u. a. Passagen aus dem Buch „Das Fräulein von Göchhausen“ von Toni Deneke. . 30.06.2022, 19.00 Uhr
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Ilse-Holzapfel-Stiftung mit Sitz in Gotha. . . . . . . . 21.06.2022
. Abla lebt mit ihrer achtjährigen Tochter in Casablanca. Die kleine Bäckerei, die sie betreibt, hat schon bessere Zeiten gesehen, und ihr Leben als alleinerziehende Mutter und berufstätige Frau fordert sie sehr. So ist es nicht verwunderlich, dass sie Samia, einer jungen schwangeren Frau, die eines Tages an ihre Haustür klopft und um Arbeit bittet, zunächst ihre Hilfe verwehrt. Die kleine Warda aber schließt die Fremde sofort ins Herz und schafft es schließlich, auch das der Mutter zu erweichen. Als Samia sich auch noch als geschickte Bäckerin erweist, wächst ein zartes freundschaftliches Band zwischen den beiden Frauen. Mit der immer näherkommenden Geburt von Samias Kind stellt sich aber auch die Frage, welche Zukunft es für die junge Mutter in Ablas Obhut geben kann… . . 18.06.2022 In Wolfenbüttel begaben wir uns auf die Suche nach historischer Frauenpower. Der Stadtrundgang informierte über das Leben und Wirken von Anna Amalia Prinzessin zu Braunschweig-Lüneburg und Herzogin von Sachsen-Weimar, die zur Goethezeit den Musenhof in Weimar prägte, von Friederike Riedesel , die als Frau eines braunschweigischen Generals den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erlebte und darüber schrieb, und von Anna Vorwerk, einer Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts. Ausführliches erfuhren wir zudem über die Reformpädagogin Henriette Schrader-Breymann (1827-1899), der in Wolfenbüttel ein FrauenOrt gewidmet ist.
23.05.2022 Die Veranstaltung wird angeboten im Rahmen des Projektes „LEB pro Demokratie – Mitmachorte im ländlichen Raum“, gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. 18.05.2022 27.04.2022 . 25.04.2022 Inga und ihr Mann betreiben in der isländischen Provinz eine kleine, hochverschuldete Milchfarm. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes will Inga ihrer beruflichen Misere ein Ende setzen. Den Schuldigen für die Probleme hat sie längst ausgemacht: die lokale Kooperative, die ihre Monopolstellung gnadenlos ausnutzt und die Bauern mit mafiösen Methoden drangsaliert. Doch Inga gibt nicht klein bei. Mit Einsatz von sozialen Medien, mutig Mitstreitenden und sogar stinkender Gülle macht Inga unerschrocken ihren Standpunkt klar. Dabei legt sie sich mit der Spitze der alles beherrschenden, scheinbar übermächtigen Kooperative an, um ihr Ziel zu erreichen: Die Gründung einer Gegengenossenschaft. Trotz heftigen Widerstands steht Inga ihre Frau im Kampf David gegen Goliath. 23.04.2022 Die Kulturwissenschaftlerin Nadja Gröschner erinnerte bei ihrer kurzweiligen Führung über den Magdeburger Fürstenwall an bedeutende Frauen, die die Geschichte der Stadt geprägt haben. So erfahren wir von der ersten Frauenrechtlerin Louise Aston, von der Mystikerin Mechthild von Magdeburg und von Anna Louise Karsch, der ersten deutsche Schriftstellerin, die von ihrer Kunst auch leben konnte. Erinnert wird zudem an Angela Davis als die einzige Ehrenbürgerin der Stadt. . 13.04.2022 21.03.2022, 19.00 Uhr WIE WIR WOLLEN ist ein kollektives, filmisches Portrait, in dem 50 Individuen, die in Deutschland eine ungewollte Schwangerschaft abgebrochen haben, zu Wort kommen. Persönlich, nachdenklich, gespickt mit Witzen und Momenten der Empörung, bieten diese Erzählungen ein ermutigendes Gegennarrativ zum gesellschaftlichen Tabu rund um Abtreibungen. In Deutschland, wo Abtreibungen immer noch als Straftat gelten und das ungeborene Leben unter rechtlichem Schutz steht, wird der Zugang weiterhin erschwert durch ein bundesweites Ärztinnenmangel sowie ein sich ausbreitendes Netzwerk an christlichen Fundamentalist*innen. WIE WIR WOLLEN blickt über unsere gewohnten Sichtweisen hinaus, um kritisch zu hinterfragen, was es überhaupt bedeutet, eine freie Entscheidung zu treffen – in einer Gesellschaft, die Menschen durch cisheteronormative, rassistische, kapitalistische und be_hindertenfeindliche Strukturen unterdrückt. Welche Entscheidungsmöglichkeiten gibt es für wen und warum? . . . . . 16.03.2022 Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte. Der Roman Klara und die Sonne ist eine subtile Gesellschaftskritik, die der Frage nach dem Wesen des Menschseins auf den Grund geht. 08.03.2022 Die Schauspielerin Judith Kruder hat Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Clara Schumanns sowie Original-Texte ihrer Zeitgenossen und Mitstreiter studiert und daraus eine Szenenfolge entwickelt, die Jugend und frühe Jahre mit Robert Schumann abbilden. Sichtbar wird darin die außerordentliche Begabung der jungen Frau, aber auch Liebe, Stärke, Mut und Selbstbewusstsein – Ressourcen, die die Meisterung ihres weiteren Lebens mitbestimmen: Als Robert Schumann erkrankt und später stirbt, lasten auf Clara alle Kosten für die Versorgung der Familie. Sie gibt wieder Konzerte, wird gefeiert in ganz Europa und lebt dabei rastlos aus dem Koffer. Sie ist zudem kluge Herausgeberin der Werke ihres Mannes und ihrer eigenen Kompositionen und zuletzt Professorin am Hoch‘schen Konservatorium in Frankfurt am Main. Judith Kruder gestaltete den Abend gemeinsam mit der jungen Pianistin Lucia Keller, deren Interpretationen der Werke von Clara und Robert Schumann Teil der Inszenierung waren. Die Veranstaltung war eine Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wernigerode. . . . . .. . 07.03.2022 Der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern (Gender Pay Gap). Die Ursachen für diese Lohnlücke sind vielfältig und liegen u. a. in den weiblichen Berufsbiographien und ihren Bedingungen, in der Unterbewertung der weiblichen Berufs- und Familienarbeit, zuweilen aber auch in der ungleichen Bezahlung gleicher oder gleichwertiger Arbeit im konkreten Fall. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2020 verdienen Frauen in Deutschland rund 18 Prozent weniger als Männer. Rechnet man den Wert von 18 Prozent in Tage um, arbeiten Frauen vom 1. Januar an 66 Tage umsonst. Der Equal Pay Day 2022 war daher der 7. März. Wir haben an diesem Tag in der Wernigeröder Fußgängerzone Infomaterial und Equal Pay Day-Baumwolltaschen an Frauen verteilt. Die Taschen hatten wir vorher um 18 Prozent gekürzt, damit deutlich erfahrbar wird: Wenn Frauen weniger verdienen, können sie auch weniger einkaufen. 05.03.2022 In der Veranstaltung wurde nun die Auswertung der Online-Befragung vorgestellt. In der sich anschließenden Diskussion ging es vorwiegend um das bezahlbare Wohnen in der Kernstadt Wernigerodes und um Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Hier gibt es große Defizite. Ein gutes Ergebnis des Workshops war die Verabredung, sich regelmäßig zu treffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Organisation des für den Herbst 2022 geplanten Workshops übernimmt die Gleichstellungsbeauftragte; eingeladen sind alle Frauen, insbesondere die Stadträtinnen. 02.03.2022 Derzeit sitzen 256 Frauen im Deutschen Bundestag. Dies entspricht einem Frauenanteil von 34,8 % und ist ein (langsamer) Fortschritt im Vergleich zur ersten Legislaturperiode von 1949 -1953 mit gerade mal 6,8%. Von Geschlechtergerechtigkeit bei der Mandatsverteilung kann aber noch lange nicht gesprochen werden. Torsten Körners Buch In der Männerrepublik widmet sich den Wegbereiterinnen und erzählt die politische Geschichte der BRD aus weiblicher Perspektive. Im Zentrum stehen Protagonistinnen aller Parteien, die sich während der Bonner Republik in der Männerbastion Bundestag durchsetzten. Ihre Lebenswege sind geprägt von politischen und privaten Dramen, denn für ihren Einsatz bezahlten sie mitunter einen hohen persönlichen Preis. 16.02.2022 Was sich lohnt ist der zweite Band von Sabine Friedrichs Trilogie über den Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt des Romans steht der Kreisauer Kreis, der sich zum Zentrum des bürgerlich zivilen Widerstands entwickelte. Dabei legt Sabine Friedrich ihren Fokus auf die Ehefrauen der Widerständler, die sich auf ihre Art am Kampf gegen Hitler und dem Ringen für eine tragfähige Nachkriegsordnung beteiligten. 09.02.2022 26.01.2022 Die französische Autorin Annie Ernaux, geb. 1940, bezeichnet sich als „Ethnologin ihrer selbst“. Im Buch „Die Scham“ behandelt sie einen Vorfall aus ihrer Kindheit: Annie ist 12 Jahre alt. An einem Sonntagnachmittag geschieht etwas Entsetzlichstes – ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater die Mutter umzubringen versucht. Nach kurzer Zeit beruhigt sich der Vater, und Annie bemüht sich, den Eklat zu vergessen. Bis sie, nahezu ein halbes Jahrhundert später, auf ein altes Foto stößt, das eine Flut von Erinnerungen auslöst. Aber was genau ist damals geschehen? Und wie ist es dazu gekommen? 24.01.2022 Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit Vater, Bruder und Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt. In ihren Erinnerungen schildert sie eindringlich, wie sie die Schläge, den Hunger, die Kälte, die Nacktheit, den Hass, das Grauen im Lager überlebt hat. Und sie erzählt, wie notwendig das Festhalten an der Weiblichkeit für sie war. Ein Kleid, das ihr im Lager geschenkt wurde, gab ihr Würde und Kraft zum Überleben. Ginette Kolinka hat über die Monate in Auschwitz-Birkenau lange geschwiegen. Ihr außergewöhnlicher Lagerbericht erschien erst 2019 und stieß in Frankreich auf ein großes Echo. .
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